Mit dem Bus 306 machen wir uns am Morgen auf den Weg vom Bahnhof Xi’an nach Lintong. Lintong liegt in Shaanxi und gilt aufgrund der Spuren der Qin-Dynastie als „Wiege der chinesischen Zivilisation“. Die Terrakotta Armee wurde erst 1974 beim Bau eines Brunnens von Bauern entdeckt und gilt als einer der berühmtesten archäologischen Funde der Welt. Lange Zeit waren sich die Archäologen unsicher über der Anzahl der tönernen Figuren. Heute geht man von etwa 7000 Terrakotta Soldaten aus.
Ob Kaiser Qin Shihuangdi die Armee fertigen lies, um im Jenseits sein Reich weiterzuführen oder um sich vor den besiegten Geistern zu schützen, ist nicht klar. Der Anblick der Terrakotta Armee ist beeindruckend. Bis auf Halle 3 (dem Heereskommando) wird an den Gruben in Halle 1 und 2 noch gearbeitet und es finden Ausgrabungen statt. Halle 3 ist leerer als die anderen Hallen und bietet einen guten ersten Blick auf die Soldaten und einige der tönernen Pferde. In Halle 2 gibt es neben der Grube noch einige Glaskästen mit Soldaten auf Augenhöhe. Die Details sind bemerkenswert. Am eindrucksvollsten aber ist Halle 1, die einem riesigen Flugzeughangar gleicht und über eine kaum überblickbare Anzahl an tönernen Soldaten verfügt.
Den Besuch der Terrakotta Armee beginnt ihr am besten mit dem Besuch des Kinos. In dem 360 Grad Kino läuft eine kurze englische Dokumentation über die Entstehung der Terrakotta Armee. Am eindrucksvollsten ist es, die Hallen in umgekehrter Reihenfolge zu besuchen (Halle 3, 2, 1) und mit der kleinsten anzufangen.