Unsere 19 Tage auf der neuseeländischen Nordinsel sind wie im Flug gegangen. Und so stehen wir am 19.12.2015, mit unseren Backpacks, am Flughafen von Auckland in der Schlange von Virgin Australia. Die Schlange für die 5 Schalter ist fast 50 Meter lang und ich könnte das Treiben wahrscheinlich Stunden beobachten, ohne dass Langeweile aufkommt. Fast in der gesamten Schlange stehen sehr dicke Frauen, sehr dicke Männer und ihre sehr dicken Kinder mit riesigen Koffern und großen weißen Styroporboxen. Die Frauen haben Blumen im Haar oder Blumenketten um den Hals und die Stimmung ist so ausgelassen und freundlich, dass man sich bereits wie auf einer Südseeinsel fühlt. Entsprechend kurzweilig ist die Wartezeit und dann ist unser Gepäck auch schon eingecheckt. Die unfreundliche Virgin „Service“ Mitarbeiterin versaut uns unsere gute Laune nicht – denn wir fliegen heute nicht nur ins Paradies, nein, wir fliegen zurück in die Vergangenheit.

Erblickt Neuseeland bzw. Gibson als erste Stadt auf der Welt die Sonne des neuen Tages, so sieht man sie in der Zeitzone von Rarotonga als letztes – dort ist es 23 Stunden früher.
Auf unseren Flugticket steht Abflug 19.12.2015 16:20 Uhr und Ankunft 18.12.2015 20:20 Uhr.

Nun sitzen wir aber erstmal vor dem Gate und warten aufs Boarding. Es ist 16:20 Uhr, eigentlich sollten wir schon in der Luft sein, schließlich eine Durchsage: „Wir haben eine gute Nachricht für Sie. Alle Gepäckstücke können mit auf die Reise nach Rarotonga und befinden sich im Flugzeug“. Die Menge ist begeistert und macht dies mit einem Mix aus Jubel und Klatschen deutlich. Mit etwa einer Stunde Verspätung fliegen wir los.

Nach einer sportlichen Landung in Rarotonga betreten wir die kleine Ankunftshalle und geben unsere Einreisepapiere ab. Wie in Neuseeland muss man auch in Rarotonga einige Dinge beachten damit die Ankunft schnell und ohne Probleme abläuft. Meine Tipps zur Einreise auf die Cook Islands findest du hier.
Flughafen Rarotonga
Nachdem wir unsere Wanderschuhe, Laufschuhe und Müsliriegel vorgeführt haben, dürfen wir in den Ankunftsbereich. Dort sollen wir uns beim „Welcome Girl“ melden, auf der Insel kenne jeder jeden und sie würde uns zu unserem Fahrer bringen, hieß es. Obwohl das Welcome Girl heute Abend offensichtlich das erste Mal seit 7 Monaten krank ist, hilft man uns sofort und wir werden freundlich von unserer Hotel Managerin begrüßt. Da sie noch auf ein anderes Paar wartet, können wir den Ankunftsbereich eine Weile beobachten. Ganze Horden warten dort auf Familien und Freunde und begrüßen diese mit gut riechenden Blumenketten. Ich habe einen kurzen Anflug von Heimweh – aber dann geht es auch schon zum Auto und zu unserem Hotel. Unsere Hotelmanagerin Cathryn, eine Neuseeländerin, lebt schon seit 15 Jahren auf Rarotonga.

Ankunftshalle Rarotonga

Sie ist extrem dünn und spricht ohne Punkt und Komma. Auf den 6 Kilometer zum Hotel erzählt Sie uns, wie sicher Rarotonga ist, Roller fahren ohne Helme, keine Diebstähle, keine Morde, keine gefährlichen Hunde und gibt uns noch einige Tipps für die nächsten Tage. Dann berichtet Sie davon, wie die Reise in die Vergangenheit regelmäßig für Falschbuchungen sorge, weil Gäste den Datumssprung nicht beachten (wäre uns übrigens auch fast passiert). Als wir ankommen falle ich nur noch ins Bett – ganz schön anstrengend so eine Reise in die Vergangenheit.