Es ist fast 12 Uhr als wir in Saint Arnaud aufbrechen und uns entlang dem Lake Rotoiti auf dem Weg zum Mt. Robert Car Park, dem Start der eigentlichen Wanderung machen. Der Weg zum Mount Robert Car Park lässt sich angenehm wandern und wir sind warm gelaufen, als wir etwa 1 Stunde später über den Lakeside Track, bzw. Paddy Track zur Bushline Hut aufsteigen. Der Weg führt steil über Serpentinen nach oben, lässt sich dabei aber relativ gut gehen.
Keine 2 Stunden später erreichen wir die Bushline Hut. Kaum haben wir es uns vor der Hütte gemütlich gemacht, beginnt sie sich zu füllen. Am Abend sind die 14 Betten belegt und eine bunte Mischung sitzt gemeinsam am Tisch, isst und erzählt. Medizinisch sind wir bestens versorgt. Neben meiner Freundin sind 3 schottische Ärztinnen anwesend, außerdem 2 Familien und eine ältere Frau die alleine auf Wandertour ist, während ihr Mann unten im Tal mit dem Wohnmobil wartet. Gestärkt vom Abendessen steigen wir noch gemeinsam mit den Schottinnen zum Sonnenuntergang zur Robert Ridge Route auf.
Die Nacht in der Hütte ist angenehm ruhig, gegen Morgen aber etwas zu kalt für mich in meinem Sommerschlafsack.
Obwohl die Wolken noch aufliegen, entscheiden wir uns für gegen die Travers-Cascade Route und nehmen den Weg über die Robert Ridge Route zum Lake Angelus. Neben ein bisschen Regen sorgt vor allem der mit 60 km/h über den Berg wehende Wind für eine kleine Herausforderung bis zum „Flagtop“. Dann lässt der Wind immer mehr nach, die Wolken steigen auf und bieten unglaubliche Blicke in die Täler. Ab dem Julius Summit wird die Route anspruchsvoller, immer wieder müssen wir uns den Weg durch große Geröllfelder suchen und über riesige Felsen klettern. Kurz vor dem Lake Angelus geht es wieder über eine lange Ridge. Der wunderschöne Blick in den Talkessel des Lake Angelus ist genügend Belohnung für die Klettereien der letzten 3 Stunden. Die Hütte liegt traumhaft direkt am See, von der riesigen Terrasse genießen wir den Rest des Tages den Ausblick, lesen und unterhalten uns mit den anderen Wanderern.
Am nächsten Morgen liegt der Lake Angelus spiegelglatt im Tal und ich wandere einige Meter über die Cascade Route um dieses unglaubliche Foto zu machen.
Zurück in der Angelus Hut, stärken wir uns noch schnell (vielen Dank für den Tee und die tollen Gespräche, Sandra und Dave) und machen uns auf den fast 17 Kilometer langen Rückweg über die Speargrass Creek Route. Die Route ist sehr abwechslungsreich und fordert den Wanderer mit unzähligen Bachquerungen immer wieder heraus. Die ersten Meter lässt sich der Bach noch mit einem Sprung überqueren, wird dann aber immer breiter und fordert unser Kletter- und Dreisprung- „Können“ heraus. Mit jedem Kilometer ändert sich auch die Landschaft und der Bewuchs.
Die Wanderung zum Lake Angelus ist uneingeschränkt empfehlenswerten, durch die vielen Routen ist für Abwechslung gesorgt und wer früh startet, schafft es auch an einem Tag zum Lake Angelus und am nächsten zurück. Aber Achtung, der Aufstieg über die Cascade Route (sind wir nicht gelaufen) soll sehr steil und herausfordernd sein!
Weitere Bilder von unserer Wanderung im Nelson Lakes Nationalpark findet ihr hier.
Auto sicher parken Lake Nelson Nationalpark
Reiseführer und diverse Hinweisschilder im DOC und an Parkplätzen weisen auf Autoaufbrüche hin.
Wer ganz sicher gehen will, kann seine Wertgegenstände beim DOC für 1 NZD pro Nacht einschließen lassen. Allerdings müssen die Gegenstände am letzten Wandertag bis spätestens 16 Uhr wieder abgeholt werden. Wir haben unser Auto direkt am SH63 in Saint Arnaud geparkt und darauf geachtet, dass es gut einzusehen ist (vor einem Hotel) und unter einer Laterne.